Die Petit Rhône, im Süden Frankreichs

Berichte - Die Petit Rhône

 

Der Wels von 258 cm ist bisher der größte Wels, den wir je live gesehen habe. Dieser Ausnahmefang ist übrigens der dritte Fisch den ich über 250cm und 100 Kilo an der Petit Rhone gelandet habe.
Der Wels von 258 cm ist bisher der größte Wels, den wir je live gesehen habe. Dieser Ausnahmefang ist übrigens der dritte Fisch den ich über 250cm und 100 Kilo an der Petit Rhone gelandet habe.

 Die Petit Rhône, im Süden Frankreichs ist ein 60 Kilometer langer Seitenarm der großen Rhône, sie schlängelt sich durch den National Park der Camargue, wo Stiere, Pferde und rosa Flamingos, Einzigartig in Europa in völliger Freiheit leben.

Bei Saintes-Maries-de-la-Mer ein kleines malerisches Touristendorf mit traumhaften weißen Badestränden mündet Sie in den Golfe-de-Beauduc des Mittelmeers. Dieser kleine Fluss nicht breiter als 120 Meter ist Umschmückt von einer fast unberührten Flora & Fauna und gehört zu den besten Wallerreviere Europas. In den ersten Jahren musste ich hier viel Pionier Arbeit leisten, denn es gibt an der Petit Rhône keine Mietboote und Wallercamps, welche einem bei der Fischerei weiterhelfen können. Bei Arles spaltet sich die Petit Rhône von der Großen Rhône ab, dieser oberer Bereich ist bis zur Kanal-Schleuse von Saint Gilles von der Binnenschifffahrt befahren. Buhnenfelder aus Stahl & Beton bremsen hier die starke Strömung ab, diese Buhnen sind mit Großen Roten und Grünen Mettalpfeiler markiert, diese auch die Fahrrinne markieren.

Hierbei rate ich jeden Bootskapitän sich an diese Mettalpfeiler zu orientieren und möglichst den Fluss- Mittig zu befahren, denn hinter den Pfeilern befinden sich diese für den Bootsfahrer gefährliche Buhnenfelder. Diese aber nur bei Niedrigen Wasserstand sichtbar sind und bei einer Kollision zu starken Schäden an Boot oder Motorschraube führen können. Hier gibt es einen sehr guten Wallerbestand und viele Fische über 2,00 Meter, am wenigsten Angeldruck, aber durch die Schifffahrt, starker Strömung und wegen den Stahlbetonbuhnen schwieriger zu beangeln ist, als den weiter unteren Flussabschnitt. Massenfänge von über 5 Waller an einen Tag sind bei guten Bedingungen jederzeit möglich. Ich konnte sogar mit einer Gruppe von drei Anglern 11 Waller innerhalb 8 Stunden fangen.

Dort konnte ich bereits 2008 meinen ersten Fisch von über 250cm und geschätzten 105 Kilo fangen.

 Im Oktober 2011 konnte wir einen Urwels von 258cm und 101 Kilo schweren Wels fangen. Der Wels von 258 cm ist bisher der größte Wels, den wir je live gesehen habe. Dieser Ausnahmefang ist übrigens der dritte Fisch den ich über 250cm und 100 Kilo an der Petit Rhone gelandet habe.

Viele gute Fische liegen hierbei direkt hinter den Buhnen.

Diese Buhnenwaller kann man Erfolgreich beangeln wenn man zwischen den Buhnenfelder Große und agile Köder anbietet. Dieses Geplätscher der Köderfische kann der Waller nicht lang widerstehen. Spätestens in der Abenddämmerung kommt oft ein recht harter Wallerbiss, so dass die Rutenspitze oft bis zum Boden heruntergerissen wird. Es ist darauf zu achten das die Angelrute besonders sicher und fest im Rutenhalter sitzt, sonst kann sie ins Wasser gerissen werden. Jeden Anbiss sollte man mit einem beherzten Anschlag quittieren, so sorgt man für einen guten Hakensitz im Wallermaul und bringt die Reißleine zum Bruch, falls dies der Wels bei der Flucht nicht von selbst getan hat.

Aber Vorsichtig den einige gute Fische habe ich an den scharfen Betonkanten schon Abgerissen. Bei einem Bisse versuche ich schnellstmöglich in meinen Drill und Auslegeboot zu kommen und den Fisch mit Hilfe des 5 PS Außenbordes von den Buhnen fern zu halten,

Mit diesen kleinen 270cm langen Schlauchboot bin ich viel schneller beim Fisch und kann wendiger agieren als mit den großen Wallerboot, das vor Anker liegt. Ohne ein Beiboot macht es kaum Sinn diese Hot-Spot Plätze gezielt an zu fischen. Bereiche Außerhalb der Buhnenfelder bringen in der Regel weniger Fische. Es ist immer fängiger einen größtmöglichen Bereich ab zu fischen, das Bedeutet auch das Gegenüberliegende Ufer, aber wegen der Schifffahrt sollte man seine Montage mit Hilfe von Steingewichten und Abrissschnüre Flussmittig einmal absenken.

Ab der Abenddämmerung fährt hier in der Regel keine Schifffahrt mehr. Ich überspanne dann denn Fluss direkt mit 1-2 Schnüren, diese am gegenüberliegenden Ufer mit Hilfe von Reißleinen an Ästen, Sträucher etc.befestigt werden. Falls dann doch noch ein Schiff im Dunkeln angefahren kommt, was in der Regel einmal die Woche der Fall ist, hat man genug Zeit diese zwei Ruten ab zu reißen. Eins bis zwei Köder an U-Posen angeboten bringen immer wieder Fische, auch am Tag.

Unterhalb der Schleuseneinfahrt von Saint Gilles bis zur Brücke von Sylvereal ist der Fluss keine Schifffahrtsstraße mehr und kann von großen Schiffen nicht befahren werden. Überall sind versunkene Bäume im Wasser, teils riesige Baumkronen ragen Eindrucksvoll aus dem Wasser, dieser Bereich kann nur von kleineren Booten langsam und Vorsichtig befahren werden. Im Oktober 2010 hatte ich mit so einem Hindernis das bis kurz Unterhalb der Wasseroberfläche ragte eine Kollision, diese mir eine Bootsschraube und das Getriebe meines Außenborders kostete. Dieses Gebiet ist menschenleer, nur vereinzelt stehen Gutshöfe am Flussufer und die Vegetation ist sehr stark am Flussufer ausgebreitet, so dass man das Gefühl hat man ist im tiefsten Dschungel. Die Fischerei ist Großteils nur vom Boot aus möglich. In diesem Flussabschnitt gibt es mengenmäßig weniger Welse, dafür im Schnitt aber größere Fische. Hier konnte ich einige Fische über 230cm fangen und Sven ein Tour Teilnehmer von mir zu einem Rekordfisch von 252cm und gewogene 106,5 Kilo verhelfen. Auch werden hier jedes Jahr eins bis zwei Fängen von den sehr seltenen Albino Welsen mit rot gefärbten Augen gemeldet. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Mandarin Welsen aus dem Ebro in Spanien, diese eine Pigmentstörung der Haut aufweisen und eine normale Augenfarbe haben. Leider konnte ich selber noch keinen Albino Wels fangen. Aber bei unserer 2010 Frühlingstour konnten meine beiden Freunde Kevin Weiß und Stefan Seuss einen dieser seltenen Albino Welsen von einer Länge von 207cm fangen, auf das Wiegen verzichteten wir zum Wohle des seltenen Fisches. Das fischen in diesen Flussabschnitt ist relativ einfach und die Bojenmontage und Astmontage bringt hier Fisch. Auch lohnt es sich hier nachts die riesigen Flachwasserzonen mit Stockmontagen und der treibenden Posenmontage zu befischen.

Ab der Brücke von Sylvereal beginnt der maritime Bereich und das Flusswasser ist schon leicht salzig. Hier befindet sich auch der Campingplatz welcher von Welsanglern aus ganz Europa als Anlaufstelle genutzt wird. Direkt unter der Brücke ist es 22 Meter tief, hier wurden von den Französischen Wallerangler einige Welse bis über 100 Kilo gefangen. In diesen unteren Bereich sind auch die markantesten Stellen im gesamten Fluss, diese das ganze Jahr stark beangelt werden und deswegen Heute nur selten gute Fische über 80 Kilo bringen. Wegen den starken Befischungsdruckes befische ich den unteren maritimen Bereich nur noch selten, der aber interessant für uns Angler in der Raubfischschonzeit ist. Weil man Dort das ganze Jahr mit Lebendigen Ködern und rund um die Uhr fischen darf. Etwa 3 Kilometer unterhalb von Sylvereal ist schon Brackwasser und je nach der Gezeiten Strömung bringen meist nur noch Oberflächenmontagen Fisch. Bis Die Petit Rhone weiter in Saintes-maries-de-la-mer ins Meer mündet.

 

Fangmethoden:

 

Bojenfischen:

Die Bojenmontage ist wegen der geringen Strömung eine sehr erfolgreiche Montage an der Petit Rhône, jedoch sind nur die unteren Flusskilometer ab der Schleußeneinfart von Saint Gilles für diese Montage geeignet, da dort keine Berufsschifffahrt mehr stattfindet und die Strömung stark nachlässt.

Dabei ist zu beachten, dass man nicht die gesamte Flussbreite mit Bojen bestückt und mindestens 1/3 des Flusses als Fahrrinne frei lässt und seine Montagen sichtbar für andere Angler kennzeichnet.

Anbinden an Holz und Ästen:

Das Anbinden mit einer Reißleine an Holz, Ästen etc. ist eine sehr einfache und fängige Montage. Dabei sollte man das stark bewachsene Uferregion gezielt beangeln. Die Waller liegen hier meist sehr Ufernah unter den Bäumen und lauern ihre Beute auf.

 

Vom verankerten Boot:

Eine Simple Methode ist, vom verankerten Boot aus zu fischen. Bei dieser Angelart wird das Boot quer im Fluss verankert (Bug und Heck Richtung Ufer). Die Köder werden einfach mit Hilfe der Schwimmermontagen abtreiben lassen und etwa 100-200 Meter hinter dem Boot angeboten.

 

Vertikalangeln/Wallerholz:

Das Vertikalangeln vom treibenden Boot ist wegen der geringen Strömung immer für einen Versuch wert. Bei dieser Art des fischen kann man auch ein Wallerholz benutzen. Manchmal versammeln sich ganze Wallerschwärme unter dem Boot und schauen was los ist. Die Abstände zwischen den Klopfgeräuschen und die immer wieder eingelegten Pausen sind hierbei Gefühlssache. Vor allem in den Sommermonaten wenn der Waller faul am Boden liegt und man am Tag mit den andren Methoden keine Fische fängt, kann man mit diesen aktiven angeln mehrere Fische am Tag an den Haken locken.

 

Absenken der Montagen:

Der obere Bereich, bis zur Kanal-Schleuse von Saint Gilles ist von der Schifffahrt befahren. Um auch die Gegenüberliegende Uferseite zu befischen, empfehle ich die Schnur Fluss Mittig mit einem Gewicht ab zu senken. Hierzu benötigen wir einfach einen Stein, kurze Abrissleine (Monofile Angelschnur 0,30mm) ein Karabiner- Wirbel, diesen einfach in die Hauptschur hängt und dann denn Stein auf Grund fallen lässt. Die Steine sollten ein Gewicht von ca. 3-4 Kilo haben um eine Ausreichende Spannung auf die Montage zu bekommen und diese nicht durch die Strömung abtreiben kann.

 

Köder Tipp:

Die Meeräsche ist die Hauptnahrung des Wallers und somit der beste Köder. Die Meeräsche ist ein Planktonfresser und ist meist nur mit speziellen Watwürmer an den Haken zu bekommen, auch auf Maden die man verführerisch an einen kleinen Haken zappelt anbietet kann man die ein oder andere Meeräsche fangen Die Würmer bekommt man für kleines Geld in den örtlichen Angel-Shops.

 

Schutzmaßnahmen:

Wichtig ist in den Sommermonaten das Insektenspray gegen Stechmücken und ein Mückennetz . Denn diese können in der Dämmerung zu einer Plage werden!

 

Gezeiten/Strömung:

Die Petit Rhone steigt und fällt zweimal am Tag mit vorhersagbarer Regelmäßigkeit. Etwas mehr als 6 Stunden lang steigt das Wasser: die Flut des Meeres kommt. Dann fällt es über einen ebenso langen Zeitraum wieder ab: die Ebbe tritt ein. Das Zusammenspiel zwischen Ebbe und Flut nennt man Gezeiten.

An den Vollmundtagen können die Wasserausschläge bis über einen halben Meter ausmachen! Diese Schwankungen der Pegelstände sollte man immer beachten, diese Gezeiten-Strömung kann gerade im maritimen Bereich das Fressverhalten der Fische beeinflussen. Nämlich wenn Salzwasser in den Fluss gedrückt wird und dieses den Welsen auf den Magen schlägt.

 

Angelkarten und Regelung der Fischerei an der Petit Rhône:

Auf den ersten 40 Flusskilometern ( Arles-Sylvereal ) der kleinen Rhône gelten die französischen Fischereigesetze. Nachtangeln auf Raubfisch ist verboten.

Das Bedeutet ab einer halben Stunde nach Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang ist Nachtangelverbot, jedoch in der Sommerzeit (Uhrumstellung)ist es Erlaubt: zwei Stunden vor Sonnenaufgang und bis zu zwei Stunden nach Sonnenuntergang zu angeln.

 

Angelkarten:

Die Angelerlaubnis (Carte Federale ) bekommt ihr mit Vorlage des Personalausweises in Tabakläden und den örtlichen Angel-Shops.

Einen Blauen Fischereinschein wie in Deutschland benötigt man in ganz Frankreich nicht. Die Jahreskarte kostet 69 Euro, im Sommer bekommt man eine Ferienkarte für circa 30 Euro, diese gilt für vier aufeinander folgende Wochen.

Diese Angelkarte Erlaubt das Fischen mit vier Handangeln.

 

Köderfischverbot:

Die Raubfischschonzeit auf Hecht und Zander geht vom 1. Januar bis zum 30. April. In dieser Zeit ist es verboten, lebende Köderfische, Fischfetzen und Kunstköder auch auf Wels einzusetzen, obwohl der Wels keine Schonzeit hat.

 

Tauwürmer und Fischpellets sind in dieser Zeit gestattet und sehr fängig. In der Restlichen Jahreszeit ist der lebendige Köderfisch Erlaubt.

 

Der maritime Bereich:

Diesen letzten Flussabschnitt ab der Brücke in Sylvereal nennt man maritimen Bereich, interessant für uns Angler ist der Punkt,dass dort das Nachtangelverbot und die Raubfischschonzeit aufgehoben sind und man das ganze Jahr über rund um die Uhr mit lebenden Ködern auf Wels fischen darf.

 

Bottsvignette:

Alle Boote ab 9,8 Ps benötigen für die Nutzung der französischen Binnenwasserstraßen eine Boots-Vignette. Eine Urlaubsvignette für 16 Tage kostet 23,80 Euro. Alle weiteren Infos zur Boots-Vignette findet man hier:

 

http://www.lvm-rlp.de/nachrichten/info-vignette.htm

 

Campingplatz und Unterkünfte an der Petit Rhone:

 

In Sylvereal befindet sich der einzige Campingplatz an der Petit Rhone, welcher von Welsanglern aus ganz Europa als Anlaufstelle genutzt wird. Dort kann man sein Auto parken und das Boot ins Wasser lassen. Boote sind ein Muss an diesem Fluss, da die Ufer schwer zugänglich sind und man mit dem Boot oftmals weite Strecken zurücklegen muss. Für Angler die etwas mehr Luxus möchten, gibt es das Mas de la Vigne in 13123 Albaron. Das ist ein schöner Gutshof mit tollen Ferienwohnungen direkt an der Petit Rhone. Mit Eigener Slipstelle und Bootsahnliege-Plätze.

 

Kontaktadresse: Tel/Fax : 33 (0)4 90 97 11 29 - Internet : www.masdelavigne.comwww.masdelavigne.com

 

Besonderheiten / Sehenswertes:

Die Römer haben zahlreiche Spuren in Frankreichs Süden hinterlassen. Eines der wohl schönsten und noch bestens erhaltenen Bauwerke ist der Aquädukt Pont du Gard bei Nîmes. Wenn Sie eher für natürliche Formen schwärmen, dann besuchen Sie doch mal die Höhle Orgnac l´Aven in der Nähe der Ardecheschluchten. Das Wasserschloss in Tarascon lohnt einen Ausflug und bietet neben sehenswerten Innenräumen einen schönen Ausblick durch die Zinnen auf den Ort. Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, können Sie in Gonfaron viel über europäische Schildkröten erfahren, eine Safari durch den Zoo von Frejus starten, oder in La Londe seltene tropische Vögel beobachten. Über 300 Krokodile können Sie in Pierrelatte auf einer Farm besichtigen, dagegen bietet das Marineland Antibes Haie hautnah, sowie Orkas, Delfine und vieles mehr.

Les Saintes-Maries-de-la-Mer ist ein provencalisches Städtchen, einsam gelegen, welches verstanden hat, seine Traditionen und sein Erbe in einem geschützten Ort zu erhalten, wo Stiere, Pferde und rosa Flamingos in völliger Freiheit leben. Umgeben von unendlichen, wunderbaren und wilden Binnenseen (étangs), bietet die Stadt zahlreiche Aktivitäten auf der Grundlage einer naturgeschützten Landschaft, die authentisch erhalten blieb. Les Saintes Maries ist berühmt für die erhaltenen Traditionen: Zigeunerwallfahrt, farbenfrohe Folklore voller Musik, die viele Menschen anzieht. Dieser Ort der Entspannung und Freizeit bietet dem Touristen alle Freuden des Meers mit unendlich weiten Sandstränden. Les Saintes Maries bietet hervorragende Bedingungen für alle Wassersportarten. Die verschiedenen Winde bieten jedem das Gewünschte; eines Wassersports und Segelschule ist im Hafen.