Berichte - Wildwasserfischen im Oglio

Der Oglio ist ein Nebenfluss des Po in Oberitalien. Er entspringt in der Provinz Brescia, durchfließt den Iseosee und die Lombardische Ebene, bis er dann südwestlich von Mantova bei Cesole in den Po mündet.
Nur in Pantevico und im Mündungsbereich ist der Fluss wenige Kilometer mit dem Boot befahrbar, ansonsten ist er ein reißender und unberechenbarer Wildwasserluss mit gigantischen Wallerbeständen die schwer zu beangeln sind.
Im Mündungsbereich bei Cesole werden jedes Jahr dutzende Großwelse gefangen. Besonders bei Hochwasser des Po wird der Mündungsbereich des Oglio angestaut und wird dann zu den besten Hot-Spotsplätzen der Region.
Dort befindet sich auch der Bootstieg von La Motta Wallercamp.
Etwa 300 Meter Oberhalb dieses Bootsteges befindet sich eine Pontonbrücke. Wie der Name Ponton schon sagt ist diese Brücke schwimmend und stellt daher eine unüberwindbare Barriere für jedes Boot da.
Nach dieser Brücke beginnt die Freiheit und das eigentliche Abenteuer Oglio.
Keine Slipanlagen für Boote und keine Angelplätze die man mit den Auto anfahren kann. Es erwartet euch eine unberührte Wildnis und ein strömender Wilder Fluss.

Patrick Haas drillt einen kapitalen Oglio Waller.
Patrick Haas drillt einen kapitalen Oglio Waller.
Peter Merkel und Patrick Haas mit einem dicken Waller aus dem Oglio in Italien.
Peter Merkel und Patrick Haas mit einem dicken Waller aus dem Oglio in Italien.

Mein Freund Markus Eule von der Wallerwelt fuhr uns mit dem Auto ca.100 Kilometer den Fluss hinauf um diesen Gewässerabschnitt bis zur Mündung in einen Floating Trip zu befischen. Das bedeutet Tagsüber sich mit dem Boot treiben zu lassen und gegen Abend die Waller Ruten zu spannen und jeden Tag den Angelplatz zu wechseln.

So sahen wir etwa 100 Kilometer Flussabschnitt und eine grandiose und unberührte Landschaft mit hohen Sandsteilwänden, Pappelnwäldern, versunkenen Bäumen, Wildwasserstrudeln und überraschte Nutrias die so etwas wie wir noch nie im Leben gesehen hatten. Es war einfach nur Porno.

Der Oglio hatte zu Tour beginn etwa 2,00 Meter Hochwasser und eine noch stärkere Strömung die er sonst schon hat, zudem kam noch sehr viel Holz den Bach hinunter.

Deswegen konnten wir keine Bojenmontagen oder U-Posenmontagen fischen, denn diese würden nach ein paar Minuten wegen des Treibgutes abreißen. Deshalb mussten wir eine leicht abgewandelte Art des Stockfischen anwenden. Das bedeutete die gesamte Flussbreite mit unseren Montagen abspannen. Die meisten Steilwände bestanden aber nur aus Sand, hier mussten wir Stöcke in den Sand drücken um unsere Auslegerschnüre zu befestigten.

An diese knoteten wir unsere Outrigger mit einer 10cm langen Reißleine. Die Reißleine wird mit Hilfe eines Wirbels hinter der Waller Pose in die Hauptschnur eingehängt und diese mit starker Spannung über das Wasser gehoben. So waren unsere Montagen vor dem vielen Treibgute sicher und wir konnten mit dieser Methode einen Riesen nach dem anderen Fangen.

Viel Aufwand aber auch viel Fisch. Zum drillen mussten wir meist ins Schlauchboot. 

 

Wissenswertes:
Unser Auto haben wir im nahe liegenden Camp Wallerwelt von Matrkus Eule sicher abgestellt.
Wegen Diebstahlsgefahr rate ich jedem Reisenden sein Auto in Italien niemals unbeaufsichtigt in der Wildnis abzustellen.
Die Angellizenz hat uns Eule besorgt, diese erlaubt das Fischen mit drei Ruten, pro Angler.
Es ist zwingend Notwendig immer seinen Personalausweis mit zu führen, denn bei Kontrollen wird dieser mit den Daten der Angellizenz verglichen.
Wildcampen ist in ganz Italien verboten, aber wer sein Angelplatz sauber hält und Schirmzelte ohne Boden verwendet hat keine Probleme mit den Behörden.
Das Nachtfischen und der lebendige Köderfisch ist geduldet.

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